Woher nimmst Du die Kraft (und was macht das mit Dir?)

Solche Fragen hört man gerne. Denn das impliziert, dass Du Kraft hast und dass es Dich irgendwo hingebracht hat. Diese Frage ist eine dieser Wunderwaffen, wenn das Gespräch stockt. Statt einer peinlichen Stille kannst Du diese Frage einfach mal heraushauen und zuhören.

Ich höre gerade einen Podcast von Arnd Zeigler „Ball you need is love“ mit Benjamin von Stuckrad-Barre. Wunderbare steile Themenwechsel im unterhaltsamen Podcast mit ein paar kleinen Perlen, die ich festhalten will. Von Stuckrad-Barre verrät seine drei „Comeback-Fragen“, mit denen man sich sofort in jedes Gespräch zurückschlagen kann:

1. „… bei mir ist das genau umgekehrt. Nämlich so …“: Du nimmst einfach den letzten Satz, den Du noch mitbekommen hast und schiebst das Gespräch mit einer Improvisation weiter. Wichtig ist, dass Dein Gegenteil möglichst komplett in eine andere Richtung geht, damit das zündet. Sonst kommst Du als penibler Wichtigtuer herüber.

2. „Fantastischer Autobiografie-Titel!“: Nimm die letzte Kernaussage und dann kannst Du locker weiterfragen, ob Dein Gegenüber eine Autobiografie schreiben will, was der Titel und der Inhalt sein könnte. Das bringt wertvolles Zeitspiel.

3. „Das ist aber toll für einen Grabstein!“: Ähnliches Konzept wie Option 2., dabei musst Du allerdings auf Deine Intonation aufpassen, darf nicht sarkastisch klingen…

4. „Woher nimmst Du die Kraft (und was macht das mit Dir)?: Das ist eine Bonus-Frage, die Arnd Zeigler ins Rennen wirft. Angeblich ist das die Lieblingsfrage von TV-Moderator Alexander Bommes.

Es gibt ja noch viele solcher Fragefloskeln. Ich mag gerne „Und wie fühlst Du Dich dabei?“ oder das vordergründig harmlose, aber effektive „Und dann?“ oder das „Und was sonst?“.

Kür ist es natürlich, die Stille einfach auszuhalten, tief ein- und ausatmen und zu warten, bis der andere weiterspricht. Aber das klappt nicht immer. Probiere es doch einfach mal aus. Woher nimmst Du die Kraft dafür?