Abkürzungen vermeiden

Alles wird schneller: Wir drücken nur auf einen Knopf und es wird besser, interessanter, bunter und schöner. Was passiert aber, wenn in der Welt nur noch Abkürzungen existieren und wir die langen Wege nicht mehr kennen, falls das System ausfällt?

Wir wissen nicht genau, wie es dazu kam, aber wir sehen und lesen, dass es nun besser, glatter, flüssiger und schöner ist. Den Weg dorthin haben wir verloren. Wir haben etwas in eine schwarze Box gesteckt und auf der anderen Seite kommt dieses glattpolierte Textchen mit dem Wow-Effekt heraus. War es das, woran ich dachte? Ich kann es kaum noch erkennen. Aber es ist sicherlich besser als die Rohidee in meinem Kopf.

Wir können nur lernen, uns verbessern, wenn wir wissen, was passiert. In Zeiten der KI sind wir nur noch Eingeberinnen und Herausnehmerinnen. Eigentlich ist das ziemlich unfair: Die Maschine lernt von uns, unseren Fragen, Informationen, Verbesserungen und unserem Feedback. Aber wir lernen eigentlich nichts; wir bekommen lediglich etwas heraus.

So bequem das auch ist, letztlich werden wir zu schlappen Lappen: Statt uns mit etwas eingehend zu beschäftigen und damit unsere Gehirnmuskeln zu trainieren, hängen wir gelangweilt in den Seilen, werden immer gesättigter und langsamer. Dabei benötigen die intelligenten Praktikant*innen doch unsere Neugier und unseren Enthusiasmus, um wirklich etwas Neues zu entwickeln.