Neun Stunden in der Zukunft

Heute um 2 Uhr ist die Zeit um eine Stunde in die Zukunft gehüpft. Ich bin an diesem Sonntag um 6:47 aufgewacht und war noch recht müde. Kein Wunder, denn es wäre ja erst kurz vor sechs gewesen. Gestern. Jetzt sind wir in der Sommerzeit angelangt. Draußen ist es bereits sommerlich warm, es riecht nach Australien; salzig, süß und würzig.

Bald, wenn Europa in die Winterzeit schlüpft, sind es sogar zehn Stunden Zeitunterschied. Das Fenster zum Zoomen und Teamsen wird also immer kleiner. Nun ist es hier schon 18 Uhr, wenn die Menschen in Deutschland um neun Uhr an ihren Schreibtischen sehen.

Ich habe eigentlich immer mit müden Menschen zu tun (und bin es selbst). Morgens (zu deutscher Zeit) sind meine Gegenüber noch müde von der Nacht, müssen erst einmal die Systeme hochfahren und ich bin müde, weil ich schon einen ganzen Tag unterwegs war.

Deswegen versuche ich gerade die Videomeetings mit Deutschland so gut wie es geht zu reduzieren. Das bedeutet auch, dass ich mit deutschen Kunden verstärkt asynchron arbeiten will. Mein Standortvorteil ist ja, dass ich hierproduktiv arbeiten kann, während man in Deutschland schläft.

Ich kann hier in Ruhe denken, schreiben und Dinge abarbeiten. Wenn ich mich jedoch jeden Abend mit Deutschland per Zoom abstimmen muss, dann ist das nicht die richtige Aufgabe, denn darunter leidet meine Familie. Das bedeutet, ich kann und werde nicht alles annehmen, so verführerisch es auch klingt. Das ist nicht einfach, aber so muss es sein. Ein weiterer Schritt in Richtung Australien.