Wie wäre es mit einem stillen Meeting?

Früher hörte ich den ganzen Tag Musik während der Arbeit. Ich brauchte die Musik, sie trieb mich an. Manchmal war die Musik schneller, lauter, manchmal leise und ganz friedlich. In den letzten Jahren hörte ich immer weniger Musik. Inzwischen ist es etwas ganz Besonderes, wenn ich Musik höre und gleichzeitig arbeite. Meistens höre ich Jazz, das inspiriert mich. Dabei gilt: Je konzentrierter ich arbeite, desto weniger Musik vertrage ich.

In einer anderen Notiz habe ich ja über die ständige Dauerbeschallung in unserem Leben geschrieben. Ich mag es leise, liebe die Stille. Gestern dachte ich über stille Videomeetings nach. Wie wäre es, wenn wir eine halbe Stunde nicht gemeinsam sprächen, sondern in Ruhe zusammenarbeiten?

Wenn sich die Gelegenheit ergibt, möchte ich es unbedingt ausprobieren. Wenn das Meeting beginnt, halte ich in die Kamera einen großen Zettel, auf dem ich „Psssssst, heute ist ein stilles Meeting. Wir sprechen nicht, sondern arbeiten zusammen“ schreibe. Dann halte ich einen weiteren Zettel mit einer Frage und weiteren Instruktionen in die Kamera. Vielleicht muss man im Hintergrund eine leichte „Ambiant“-Musik spielen, sonst wird es möglicherweise zu gespenstisch. Ein solches Format eignet sich zum Beispiel für die Sprint Retrospective, in der das Team darüber nachdenkt, wie es besser und effizienter zusammenarbeitet.