Freeze - Wann ist genug genug?

Momentan beschäftige ich mich sehr mit dem Loslassen. Ihr müsst Euch keine Sorgen um mich machen. Ich sehe das eher so wie das Zurechtschneiden von Bäumen im Frühjahr. Um einen starken Trieb zu bekommen, muss man beherzt schneiden. Und genau das mache ich. Stark zuschneiden für mehr Antrieb.

Ich hatte in den letzten Wochen mit einigen Menschen zu tun, die mich von meinem neuen Weg abhalten wollten. Warum machst Du das? Warum lässt Du die vielen Jahre, in denen Du Deine Zeit und Energie gesteckt hast einfach so ziehen und positionierst Dich neu? Oder: Bleib doch dabei, dann findest Du bestimmt einen Job, der mehr zahlt. Zu spät, ich habe bereits losgelassen und bin unterwegs.

Zu Beginn meiner „agilen Reise“ war es einfach. Ich wusste nicht viel und durfte einfach draufloslernen. Null Stress. Dann erforschte ich, was ich schon weiß und was ich noch nicht weiß. Da merkte ich schon tief in mir, dass ich eine Menge nicht weiß, vielleicht sogar nie lernen werde. Mehr Stress. Als „Recherchemonster“ habe ich mich dann in alle Themen eingearbeitet und verstehe immer mehr. Allerdings weiß ich noch nicht, ob es reicht. Das werden die Interviews zeigen, die ich in nächster Zeit anstrebe.

Als Autodidakt habe ich mir viele Bücher gekauft und verfolge die einschlägigen Foren im Web. Jeden Tag merke ich mir eine weitere Website oder einen Artikel zum Weiterlernen. Da kommt viel zusammen und ich nicht mehr hinterher. Ich fühle mich überwältigt, wie ein schwerfälliger Sumo-Ringer auf Eis. Und deswegen habe ich mir nun einen „Freeze“ verordnet. Ab jetzt – bis Ende Juni – werde ich nur noch abarbeiten, was ich schon gesammelt habe. Ich lasse alles andere einfach ziehen. Das fühlt sich gut an. Und wahrscheinlich komme ich dann auch wieder öfter zum Schreiben. Komisch, dass man gerade mit den Sachen aufhört, die besonders Spaß und Genugtuung bringen. Bitte wieder mehr davon. Und deswegen: Freeze!